Biografie Werke
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Richter-Lovisa, Alice

Geboren am: 19.12.1911 in Mannheim Gestorben am: 25.01.1999 in Mannheim
Ausstellungen
  • 2010 Kulturtreff Feudenheim, Mannheim
  • 1968 Galerie Europa, im Europa Center Berlin (zusammen mit Ludwig Feil)
  • 1967 Tangente Mannheim
Literatur (Auswahl)
Arbeiten in öffentlichem Besitz (Auswahl)
  • Fachhochschule Mannheim, Fachbereich Nachrichtentechnik
  • Glasfenster im Kindergarten Arche Noah, T 3, 6, Mannheim
  • Glasfenster Rathaus Hirschberg, Leutershausen
  • Lutherkirche Neckarhausen, Hängekreuz über dem Altar, Glasfenster (zusammen mit Walter Koch)
  • Brunnenfiguren Swansea-Platz, Mannheim, H 5, 4
  • Kurklinik Reichenbach, Bleiglasfenster
Auszeichnungen (Auswahl)

Diese unkonventionelle Frau geht auch im Bereich der Kunst eigene Wege: Ihre witzig-ironischen Siebdrucke entstehen in den frühen 1960er Jahren, mit Assemblagen aus elektronischen Bauteilen karikiert sie pointiert gesellschaftlich-politische Themen. Sie entwirft und fertigt Schmuck und beteiligt sich an zahlreichen Kunst-am-Bau-Projekten in Mannheim und der Region.

Biografisches

Alice Richter-Lovisa, mit Mädchennamen Alice Ernestine Tegtmeyer, hat noch bei Albert E. Henselmann in der Freien Akademie Mannheim studiert, bevor dieser 1938 mit seiner Frau in die Schweiz emigriert.

Schon früh erkennt der Klassenlehrer ihr Talent und fördert sie. 1928 verlässt sie die Liselotteschule in Mannheim mit mittlerer Reife und beginnt am Fröbelseminar in Mannheim eine Ausbildung als Kindergärtnerin. Nach mehreren Praktika schließt sie noch eine Ausbildung als Jugendleiterin an. Danach arbeitet sie in diesen Berufen.

Alice Richter-Lovisa (2. v. l.) mit Kindern auf einem Spielplatz arbeitend, ca. 1960. Foto: MARCHIVUM

1939 heiratet sie den Landgerichtsrat Dr. Walter Lovisa. Die Ehe wird 1957 geschieden. Nach den Kriegsjahren, die sie zum Teil in der Evakuierung in Böblingen verbringt, arbeitet sie in unterschiedlichen Berufen: als Bibliothekarin und „Arts and Craft Teacher“ an der American Elementary School und ab den 50er Jahren wieder als Jugendleiterin oder in der Abendakademie.

Alice Richter-Lovisa ist eine sehr selbstständige Frau, auch schon als junges Mädchen und für die Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg sehr eigenständig. Als Künstlerin ist sie Autodidaktin. Viele Jahre laufen Broterwerb und Kunst nebeneinander.

Selbstinszenierung als freie Künstlerin, 1967. Foto: privat

1952 lernt sie bei einem Zeichenkurs in der Alten Sternwarte bei dem Bildhauer Carl Trummer den Architekten Hans Richter kennen, den sie 1967 heiratet. Aus dieser Partnerschaft entsteht ein Team, das in vielen Bau-Projekten zusammenarbeitet und in dem Alice Richter-Lovisa ihre ungeheure Vielfalt von Einfällen zu Formlösungen und Materialwirkungen realisieren kann.

Alice Richter Lovisa und Hans Richter, 1978. Foto: privat

Künstlerische Arbeiten

Grafische Arbeiten

In den 1960er Jahren entwirft Alice Richter-Lovisa viele Illustrationen für Prospekte und Plakate: für das Veranstaltungsprogramm der Stadt Mannheim oder das Fremdenverkehrsamt Heidelberg.

Kunst am Bau

Die Brunnenfiguren auf dem Kinderspielplatz in H 6 sind von ihr – und auch heute noch vorhanden. Beim Neubau der damaligen Fachhochschule in der Windeckstraße baut sie aus Leiterplatten ungewöhnliche Wandstelen. Es gibt viele bemalte Resopal-Türen in Schulen und Kindergärten von ihr.

richter lovisa

Aus der Ateliergemeinschaft mit Walter Koch entstehen Kirchenfenster, Fensterverglasungen und ein wunderschönes Altarkreuz in der evangelischen Kirche Neckarhausen.

Leiterplatten

Native Warrior

Elektronische Leiterplatten faszinieren sie bis zum Ende ihres Lebens: Daraus entstehen – hauptsächlich zwischen 1990 und 1995 – zusammen mit Transformatoren, Ringen, Ösen und kleinen Haushaltsgegenständen Assemblagen. Witzig, ironisch und mit sehr viel Fantasie zeigen sie eine Powerfrau mit Handy, den Blick auf Manhattan – I like Manhattan –, ein Kernloses Kraftwerk oder einen Native Warrior. Trotz der Titel wird hier kein gesellschaftskritischer Sprengstoff thematisiert, sondern eher Hintergründiges.

Ausstellungen

Seit den 1960er Jahren stellt sie regelmäßig aus, aber meist in Gruppenausstellungen, z. B. mit dem Berufsverband Bildender Künstler (BBK), dem Künstlerbund Rhein-Neckar oder zusammen mit anderen Mannheimer Künstlern, wie Paul Löffler und Bruno Kröll.

Einzelausstellungen hat sie 1967 in der damals „berühmten“ Tangente in P 7, 1 und dann erst wieder im Kulturtreff Mannheim-Feudenheim 1988.

Text: S.Köhler/J. Kronjäger
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