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Die Künstlernachlässe Mannheim kümmern sich um die Werke von Mannheimer Künstlerinnen und Künstler, die es wert sind, aufbewahrt zu werden. Diese Menschen prägen mit ihrem Werk, aber auch mit ihrem Leben in dieser Stadt ein Stück Kulturgeschichte und tragen somit zur kulturellen Identität Mannheims und der Region bei.

Unser Schwerpunkt liegt auf dem Lebenswerk von KünstlerInnen, das für die Entwicklung von Kunst und Kultur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Mannheim als wesentlich und bedeutend angesehen wird.

Die Künstlernachlässe Mannheim existieren seit 2005 und sind eine gemeinnützige Stiftung.

Initiiert und realisiert wurde dieses Projekt nach dem Tod vom Peter Schnatz (2004) von Dr. Jochen Kronjäger (damals Kurator an der Kunsthalle Mannheim) und Dr. Rainer Preusche (damals Vorstand des Mannheimer Kunstvereins). Heute umfasst das Team der Künstlernachlässe 16 Personen, die alle ehrenamtlich tätig sind. Der Vorstand besteht aus: Silvia Köhler M.A., Dr. Susanne Kaeppele und Dr. Christine Schumann.

Ein Freundeskreis als eigenständiger Verein (Freundeskreis Künstlernachlässe Mannheim e. V.) begleitet seit 2012 engagiert unsere Arbeit.

Mit Hilfe von Unterstützern haben wir eine Industriehalle in Mannheim-Rheinau klimatisieren und mit einem Hochregallager ausstatten können. Hier lagern wir die Nachlässe – manchmal ein größerer Umfang und manchmal auch nur eine kleinere Anzahl von einzelnen Arbeiten:

• Elisabeth Bieneck-Roos (1925 - 2017)
• Gabriele Dahms (1944 – 1999)
• Hans Graeder (1919 – 1998)
• Herbert Halberstadt (1935 – 2020)
• Paul Löffler (1920 - 1995)
• Norbert Nüssle (1932 – 2012)
• Ute Petry (1927 – 2009)
• Alice Richter-Lovisa (1911 – 1999)
• Edgar Schmandt (1929 – 2019)
• Peter Schnatz (1940 – 2004)
• Franz Schömbs (1909 – 1976)
• Ilana Shenhav (1931 – 1986)
• Will Sohl (1906 – 1969)
• Trude Stolp-Seitz (1913 – 2004)

Umgerechnet sind das ca. 1.500 gerahmte Arbeiten, ca. 20 sehr großformatige Arbeiten mit entsprechenden Hängevorrichtungen, ca. 2.500 Arbeiten auf Papier, einige Skulpturen, sowie 16 Klassenzimmer-Türen von Walter Stallwitz, die wir beim Abbruch der Sickingerschule in T 4 / T 5 in unseren Bestand übernommen haben.

Wir verstehen uns aber nicht als „Bilder-Friedhof“ und wollen mit Ausstellungen und anderen Veranstaltungen aktiv an diese Künstlerinnen und Künstler in der Stadt und Region erinnern.

Hier einige Beispiele aus den vergangenen Jahren:

• Seit März 2020 und noch bis Juni 2021 bespielen die Künstlernachlässe einen temporären Kunstraum in L 3,1 Mannheim mit regelmäßigen Ausstellungen
• Juni 2019: Pressekonferenz zum Thema Künstlernachlässe mit der Kulturstiftung der Länder, Berlin, und ein großer Beitrag im Kunstmagazin ARSPROTOTO über Initiativen in der Bundesrepublik
• Juni - Oktober 2019: „Die Landschaft muss mir Widerstand leisten“ – Will Sohl-Ausstellung  im Sylt-Museum Keitum
• 2019: Film zum 90. Geburtstag von Walter Stallwitz (Artmetropol.tv), der das gesamte Jahr in unterschiedlichen Institutionen gezeigt wurde
• Juni - August 2018: Will Sohl – Artist’s Book Reloaded - Eine Ausstellung in Kooperation mit Port25 - Raum für Gegenwartskunst, Mannheim
• 2018: Publikation - "Ein Weg nach der eigenen Nase, ein Gehen im eigenen Rhythmus – Will Sohl (1906 - 1969)" im Kehrer Verlag Heidelberg
• Herbst 2017: "Klingt Schwarz?" - ein experimenteller Musikabend zu den schwarzen Arbeiten von Peter Schnatz, die vom Innovationsfond Kunst des Landes Baden-Württemberg gefördert wurde
• Sommer 2017: Ausstellung zum 80. Geburtstag von Norbert Nüssle im XYLON Museum, Schwetzingen (inkl. Publikation)
• 2016: Teilnahme an mehreren Symposien zum Thema Künstlernachlässe in der Bundesrepublik
• Herbst 2015: Ausstellung A 4,6 - Künstler und Künstlerinnen in der Alten Sternwarte Mannheim, mit Publikation eines Katalogs dazu im Wellhöfer Verlag, Mannheim
• Juli 2015: Präsentation Werkverzeichnis von Peter Schnatz (Booklet inkl. CD) im Keller des Speicher7, Mannheim
• Juni 2015: "Feedback an Hans" - eine Video-Sound-Installation von Elvira Richter und Michael Schwartzkopff mit den Dias aus dem Nachlass von Hans Graeder im Planetarium Mannheim, die vom Innovationsfond Kunst des Landes Baden-Württemberg gefördert wurde.
• Mai/Juli 2014: Ausstellung "TAO" zum 70. Geburtstag von Gabriele Dahms in der Galerie Angelo Falzone, Mannheim
• Juli/August 2012: Ausstellung des "Hölzerlips-Zyklus" und weiterer Gemälde von Peter Schnatz im Rosenhof in Ladenburg
• September 2011: Vorstellung und Veröffentlichung des Werkverzeichnisses von Nobert Nüssle (Booklet inkl. CD) in der Kunsthalle Mannheim
• September 2011: Ausstellung "Schnatz & Schömbs – Malerei" im Museum Théo Kerg in Schriesheim

Darüber hinaus erfassen und fotografieren wir die Kunstwerke, die wir im Bestand haben, erstellen Werkverzeichnisse und machen die Arbeiten, die wir haben, online auf unserer Internetseite zugänglich.

Wir arbeiten eng zusammen mit dem MARCHIVUM (Stadtarchiv Mannheim), das die schriftlichen Nachlässe der KünstlerInnen übernimmt. Wir sind Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen und mit anderen Künstlernachlässen in Deutschland vernetzt.

Im Frühjahr 2017 haben wir mit anderen Initiativen, die sich bundesweit um das Thema Nachlässe kümmern, einen Bundesverband Künstlernachlässe gegründet. Informationen dazu finden Sie hier.

Für unsere Arbeit bemühen wir uns um Sach- und Geldspenden – so stattete Prof. Andreas-Norbert Fay unser Bilderdepot mit einem großen Hochregal aus, Dr. Manfred Fuchs sorgte mit einer Anschubfinanzierung für die Einrichtung unserer Website und die fünf Lions-Clubs aus Mannheim ermöglichten eine Finanzierung des Werkverzeichnisses von Norbert Nüssle. Der Mannheimer Architekt Hans Richter hinterließ uns nach seinem Tod eine Zustiftung für unsere inhaltliche Arbeit.

Konkrete Projekte finanzieren wir zusätzlich durch Projekt-Zuschüsse, aber auch durch Verkäufe von Kunstwerken in unseren Ausstellungen. Seit 2020 erhalten wir eine institutionelle Förderung durch die Stadt Mannheim.

Wie werden KünstlerInnen bei uns aufgenommen?

Vorschläge gehen an die Geschäftsführung - am besten über E-Mail an: info@kuenstlernachlaesse-mannheim.de oder per Post. Wir fokussieren uns auf Nachlässe von KünstlerInnen, deren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt Mannheim war. Nachlässe aus anderen Städten und Bundesländer können wir leider nicht aufnehmen. Über eine Aufnahme wird intern entschieden.

Unterstützen Sie unsere Arbeit!

Im Dezember 2012 hat sich aus Freunden und Unterstützern der Verein „Freundeskreis Künstlernachlässe“ gegründet. Ab einem Beitrag von 30,-- EURO können Sie unsere Arbeit unterstützen – denn: "Jenseits von Mainstream und von Moden entstehen immer wieder existenziell bedeutende Werke, die zeitweise gesehen und manchmal wieder vergessen werden.“

Und indem wir diese Arbeiten bewahren, erhalten wir “wesentliche Positionen der Gegenwartskunst und wichtige Zeugnisse unseres kulturellen Erbes.“ (Bogomir Ecker im April 2010 bei der Eröffnung des Archivs für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds, Bonn/Brauweiler.)

Copyright Text: SK
Copyright Fotos: H. - J. Schröder und O. Lahr/Künstlernachlässe Mannheim